Nachdem er 2023 so nah dran war, richten sich jetzt alle Augen auf Jorge Martin und seine Prima Pramac Racing Crew, um 2024 noch einen draufzusetzen. Der Spanier ist der unangefochtene Tissot-Sprint-König, denn er hat im letzten Jahr sensationelle neun von 19 möglichen Siegen errungen. Trotzdem glaubt Teamchef Gino Borsoi, dass er in der kommenden Saison "noch stärker" und "schneller" sein kann, nachdem er aus seinen Fehlern gelernt hat.
Doch wie geht der 25-Jährige mit der emotionalen Belastung um, in greifbarer Nähe des MotoGP™-Weltmeisters zu sein? "Es ist schwierig für uns, ja", begann Borsoi im Gespräch mit motogp.com. "Aber auch für alle anderen ist es schwierig, eine neue Saison bei Null zu beginnen. Selbst wenn du die Saison in einer starken Position beendest und um die Meisterschaft kämpfst, so wie Jorge es geschafft hat."
"Jetzt haben wir ein neues Motorrad, viele Fahrer haben Änderungen vorgenommen, also weiß man nie, was passieren wird. Was wir sicher wissen, ist, dass der Speed immer noch da sein wird. Das wissen wir und Jorge weiß das. Aber wir müssen sicherstellen, dass wir das ab dem Beginn der neuen Saison wieder unter Beweis stellen."
"Wir haben aus einigen der Fehler gelernt, die wir 2023 gemacht haben. Aus meiner Sicht können wir besser sein als letztes Jahr. Wir können noch stärker sein. Wenn wir schlau sind, denke ich, können wir von Anfang an genau das herausfinden, was wir brauchen. Wenn wir dann die kleinen Fehler, die wir letztes Jahr gemacht haben, vermeiden können, haben wir eine weitere Chance, [um die Weltmeisterschaft] zu kämpfen. Ich denke, wir können im Vergleich zum letzten Jahr noch ein bisschen schneller sein."
Es wird wohl Martins vierte und letzte Saison mit dem italienischen Independent-Team sein, nachdem er erklärt hat, dass er 2025 nur noch auf einer Werksmaschine fahren wird. Daher glaubt Borsoi, dass die Tatsache, dass jeder im Team weiß, dass dies die letzte Chance ist, gemeinsam etwas Besonderes zu erreichen, ein zusätzlicher Ansporn sein wird.
"Ja, es ist eine zusätzliche Motivation, dieses gute Szenario vor Augen zu haben und ein Werksfahrer zu werden. Im Moment können wir beide aber nicht zu viel darüber nachdenken. Wir müssen von Anfang an voll konzentriert sein, denn wir haben eine weitere große Chance vor uns. Darauf müssen wir uns voll und ganz konzentrieren. Wenn er dann wieder einen guten Job macht, bin ich mir ziemlich sicher, dass er eine Chance hat, ins Werksteam aufzusteigen. Er ist ein unglaublicher Fahrer und früher oder später wird er dort ankommen."
Martin und das Prima Pramac Team werden in etwas mehr als einer Woche wieder an die Arbeit gehen, wenn der Sepang-Test beginnt. Auch für sie werden es drei arbeitsreiche Tage werden, denn Borsoi bestätigte, dass sie das viel diskutierte, radikal neue Aerodynamikpaket von Ducati testen werden.
"Wir werden in Sepang die Gelegenheit haben, das neue Aerodynamikpaket auszuprobieren, ja. In Sepang werden wir wissen, wie gut das Upgrade ist, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass es funktionieren wird. Wenn Ducati etwas bringt, ist das normalerweise ein Schritt nach vorne. Anders ist anders, aber wie anders, kann ich jetzt noch nicht sagen. Ihr alle werdet es in Sepang sehen. Es ist kein unglaublicher Unterschied zum letzten Jahr, aber es ist ein tolles Update."