Der Monster Energy Grand Prix von Catalunya war ein Wochenende, das Geschichte geschrieben hat. Aprilia hat in Barcelona dank der Leistung des Werksduos Aleix Espargaro und Maverick Viñales gewonnen. Sie sorgten an einem dramatischen Tag für den ersten Doppelsieg des Werks aus Noale. Das sind die wichtigsten Talking Points vom Wochenende:
"Ich bin sehr stolz auf Aprilia"
Es war ein langer Weg an die Spitze für die italienische Marke, und sowohl Espargaro als auch Viñales betonten das nach dem Rennen am Sonntag.
Aleix Espargaro: "Ich denke, dass heute ein sehr historischer Tag ist. Ich bin sehr stolz auf Aprilia. Sehr, sehr stolz, weil wir sehr weit gekommen sind. Aprilia ist sehr stolz auf Maverick und mich, denn wir haben zusammen einen erstaunlichen und historischen Job gemacht. Es ist nicht einfach, ein gutes Verhältnis zu seinem Teamkollegen zu haben, wenn man um die Spitzenplätze kämpft und das Motorrad so entwickelt, dass man gegen seine Rivalen antreten kann. Ich bin also sehr glücklich. Glückwunsch an Aprilia."
Maverick Viñales: "Wie Aleix schon erwähnt hat, haben wir vor drei Jahren in seinem Motorhome darüber gesprochen. Ich war mir nicht sicher, ob ich es tun sollte, denn am Ende ist es immer schwierig, so eine Wette einzugehen. Ich hatte einen wirklich guten Vertrag und am Ende habe ich auf mich selbst gesetzt und auf Aprilia."
"Er sah mich an als würde er sagen wollen: Du bist verrückt"
Nach der Zielflagge feierte das Duo auf der Strecke auf ungewöhnliche Weise und der Rennsieger verriet seine Beweggründe dafür.
Espargaro: "Als ich Maverick sah, sagte ich: "Lass uns die Motorräder tauschen", und er sah mich an, als ob ich verrückt wäre. Ich sagte mir, dass ich mich daran erinnere, wie Maverick vor drei Jahren gekämpft hat, und er war sehr niedergeschlagen. Ich habe mit ihm gesprochen. "Du wirst zu Aprilia kommen." Aber offensichtlich war er sich nicht sicher, denn Aprilia war kurz vor dem Ende. Aber ich sagte zu ihm: "Du bist sehr stark. Wir werden dieses Motorrad an die Spitze bringen." Das ist wie ein Geschenk an Aprilia, an uns selbst, an den Glauben und an die harte Arbeit. Teamwork zahlt sich am Ende aus, denn zwei starke Fahrer, die zusammenarbeiten, sind viel besser als einer. Das haben wir heute bewiesen. Das ist ein Geschenk für Romano, Massimo und alle in Noale."
Viñales: "Ich wusste nicht, ob wir es schaffen können oder nicht. Deshalb war ich ein bisschen unsicher: Können wir es schaffen oder nicht? Aber wir haben es geschafft."
"Als ich reinkam, habe ich nicht erwartet, ihn am chillen zu sehen."
Kurz nachdem die Lichter ausgingen, wurde der GP von Katalonien nach einigen schweren Stürzen in den ersten Kurven unterbrochen, an denen auch Weltmeister Francesco Bagnaia (Ducati Lenovo Team) beteiligt war. Die Fahrer berichteten nach dem Rennen über den Vorfall.
Brad Binder (Red Bull KTM Factory Racing): "Ich habe ihn im medizinischen Zentrum besucht und er schien okay zu sein. Ich weiß nicht, ob er etwas mit seinem Bein oder seinen Beinen hatte."
"Ehrlich gesagt hatte ich nicht erwartet, ihn chillen zu sehen, als ich reinkam! Ich muss ganz ehrlich sein. Es schien ihm gut zu gehen!"
Jorge Martin (Prima Pramac Racing): "Ich habe seinen krassen Highsider gesehen. Das ist heutzutage in der MotoGP sehr ungewöhnlich. Es war wirklich seltsam. Dann habe ich sehr stark gebremst, um ihn nicht zu überfahren. Sobald ich gebremst hatte, spürte ich einen heftigen Schlag von hinten, ich glaube von Brad. Dann sah ich, dass er über Peccos Bein fuhr. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich also ein bisschen Angst. Dann kam das ganze Öl auf mein Visier und auf mein Motorrad. Ich dachte, es wäre das Beste, wenn ich in die Box zurückfahre. Danach war meine Schwinge gebrochen, mein Auspuff auch. Also musste ich auf mein zweites Motorrad umsteigen, das mir das ganze Wochenende über nicht wirklich gefiel."
Marc Marquez (Repsol Honda Team): "Ja, ich habe beide Stürze gesehen. Den ersten sah ich schon, als wir anfingen zu bremsen, denn ich war mit Enea mehr oder weniger parallel, er war mehr innen und dann sah ich, dass ich ziemlich spät am bremsen war, aber er bremste noch später und ich sagte, okay, wir werden sehen. Und ja, er hat einen Fehler gemacht. Also wurde er dafür bestraft. Es ist nicht nötig, mehr zu pushen. Klar, er hat daraus gelernt. Leider ist er verletzt, also hoffe ich, dass er wieder gesund wird."
"Und dann war Peccos erschreckender Sturz. Ich sah seinen Highsider, denn normalerweise schaue ich in den ersten Kurven sehr weit [nach vorne], um zu sehen, was los ist. Und ja, da habe ich den Highsider gesehen und bin sofort vom Gas gegangen, weil ich schon wusste, dass das Motorrad oder der Fahrer in der Mitte der Strecke sein wird."
"Es ist immer gut, der Erste zu sein"
Viñales schrieb in Barcelona ein weiteres Stück Geschichte: Er war der erste Fahrer, der eine Verwarnung wegen der neuen Reifendruckregeln erhielt. Am Ende sagte er, dass es kaum Auswirkungen auf sein Rennen hatte, und scherzte hinterher darüber.
Viñales: "Es hat nicht geholfen, denn am Ende war meine Front zerstört. Aber die Regeln sind die Regeln. Also habe ich die Verwarnung bekommen. Wir werden den Joker auf einer anderen Strecke spielen. Das ist in Ordnung. Das spielt keine Rolle. Das Wichtigste ist, dass wir auf Sicherheit achten. Das ist das Wichtigste. Es ist seltsam, denn meine Rundenzahl war in Ordnung. Vielleicht hatte es also etwas mit dem Sensor zu tun. Ich weiß es nicht. Wir werden sehen. Es ist immer gut, der Erste zu sein."
"Sie wissen, wie wichtig der Misano-Test ist"
Nach einem schwierigen Wochenende gab es für Fabio Quartararo (Monster Energy Yamaha MotoGP™) im Rennen am Sonntag viele ermutigende Zeichen, denn er verbesserte sich von P17 auf P7. Er hat sich bereits über die Bedeutung des nächsten offiziellen Tests für seine Zukunft in der MotoGP™ geäußert, was er am Wochenende betonte.
"Mental ist es schwierig, wenn man von Siegen mit 6 Sekunden Vorsprung zu 10 Sekunden Rückstand absteigt. Es ist schwierig, aber ich denke, alle wissen, wie wichtig der Test in Misano ist. Aber von Misano bis zum Beginn der Vorsaison sind es 6 Monate. Es ist also wichtig, dass wir gut arbeiten; jetzt in Misano, dann von Misano zum Valencia-Test und dann zum Malaysia-Test. Das wird über viele Dinge für 2024 und die Zukunft entscheiden."
"Ich wusste nicht, dass es die letzte Runde war!"
Jack Miller kämpfte in der Mitte des Feldes und kam auf Platz 8 ins Ziel. Als er mitten im Kampf war, wusste er nicht, dass er die Zielflagge sehen würde!
"Ich konnte bis zum Ende mit den Jungs kämpfen. Ich wusste irgendwie nicht, dass es die letzte Runde war! Fabio hat Alex [Marquez] bedrängt und ich habe Fabio bedrängt, aber mir ging die Zeit aus."
"Ich war so sehr auf die Jungs vor mir konzentriert, dass ich wegen des Windes und so weiter nicht wirklich auf die Rundenzeiten geachtet habe. Normalerweise schaue ich nie auf die Rundentafel, es sei denn, ich habe wirklich zu kämpfen. Und dann guckst du irgendwie darauf und es kann nicht schneller gehen! Aber wenn es gut läuft, schaust du nicht wirklich darauf. So ist das manchmal."
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